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14.08.2025

Präsentation der aktuellen dwif-Studie

Präsentation der aktuellen dwif-Studie in der IHK Wiesbaden: Tourismus ist starker Wirtschaftsfaktor für Wiesbaden und Rheingau – weit über Hotellerie und Gastronomie hinaus.

Sechs Männer und zwei Frauen vor einer Wand mit Slogan.
Präsentation der aktuellen dwif-Studie in der IHK Wiesbaden: Tourismus ist starker Wirtschaftsfaktor für Wiesbaden und Rheingau – weit über Hotellerie und Gastronomie hinaus.

Wer profitiert wie stark vom Tourismus in der Wirtschaftsregion Wiesbaden und wie wirkt sich dieser auf den Arbeitsmarkt aus? 

Diese und weitere Fragen beantwortet die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“, die im Auftrag der IHK Wiesbaden und weiterer Partner vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) erstellt wurde. Die Ergebnisse der Erhebungen wurden heute von Moritz Sporer, Geschäftsführer der dwif-Consulting GmbH, in der IHK Wiesbaden präsentiert. 

Partner und Co-Auftraggeber der Studie sind Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH sowie DEHOGA Hessen e.V.

Tourismus zentral für die Wirtschaft

Die Studie gibt – räumlich einzeln betrachtet – Aufschluss über die Landeshauptstadt Wiesbaden, den Rheingau-Taunus-Kreis, den Rheingau sowie die Destination WIESBADEN RHEINGAU. IHK-Präsident Jörg Brömer ordnete die Ergebnisse ein: "Der Tourismus ist und bleibt ein zentraler Wirtschaftsfaktor unserer Region: Allein 2024 sorgten Tagesreisen und Übernachtungen im IHK-Bezirk für über eine Milliarde Euro Bruttoumsatz. Davon profitierten vor allem das Gastgewerbe, aber auch der Einzelhandel mit 309 Millionen Euro und Dienstleistungen mit 233 Millionen Euro. Nach teils herausfordernden Jahren zeigt sich damit eindrucksvoll die weiterhin große Bedeutung dieser Branche für unsere regionale Wirtschaft."

Steigende Übernachtungszahlen und Bruttoumsätze in Wiesbaden

Die Studie für Wiesbaden stellt die Tourismuszahlen der Jahre 2019 und 2024 gegen-über und weist für die Landeshauptstadt eine positive Entwicklung bei den Übernach-tungszahlen auf. „Die Analyse zeigt, dass die Anzahl der Übernachtungen in Beherber-gungsbetrieben von 2019 bis 2024 um 7,2% auf mehr als 1,4 Millionen gestiegen ist. Das ist insofern bedeutsam, weil 2019 das bisherige Rekordjahr war. Wir sehen, dass Wiesbaden als Reiseziel weiter an Attraktivität gewinnt und die Corona-Delle über-wunden ist“, stellt Wiesbadens Bürgermeisterin Christiane Hinninger fest, als Wirt-schaftsdezernentin zuständig für den Tourismus der Landeshauptstadt.  

Eine noch deutlichere Zunahme wurde bei der Anzahl der Übernachtungen durch Fami-lie und Freunde registriert, die sich von 1,4 Millionen im Jahr 2019 auf 1,8 Millionen im Jahr 2024 (plus 24,3 Prozent) erhöht hat. Diese positive Entwicklung trägt neben den städtetouristisch motivierten Aufenthalten zur Steigerung der wirtschaftlichen Einnah-men bei und unterstreicht damit die Beliebtheit Wiesbadens als Gastgeber-Stadt.

Auch die Höhe der (Brutto)Tourismus-Umsätze ist gestiegen, von mehr als 685 Millio-nen Euro (2019) auf 700,5 Millionen Euro im Jahr 2024 (plus 2,2 Prozent). Wenngleich die Bruttoumsätze im Gastgewerbe, in Dienstleistungen und bei VFR-Übernachtungen (Visiting friends and relatives) gestiegen sind, sind die Bruttoumsätze aus Einzelhandel und Tagestourismus im Vergleichszeitraum um sechs Prozent gesunken. Korrelierend dazu wurde ein Rückgang der Tagesreisen von 12,2 Millionen im Jahr 2019 auf 10,2 Millionen im Jahr 2024 verzeichnet. Damit folgt die Landeshauptstadt der deutsch-landweiten Tendenz: Im gesamten Bundesgebiet wird ein Rückgang bei den Tagestou-rismus-Umsätzen beobachtet, der unter anderem auf Inflation, Kosten- und Preisex-plosion sowie auf die globale geopolitische Lage mit steigenden Sicherheits-, Krisen- und Konfliktpotenzial zurückgeführt wird. Auch hessenweit ist ein Rückgang des Tages-tourismus zu verzeichnen (-19,6 Prozent), dies belegt die aktuell publizierte dwif-Studie für das Land Hessen. Ordnet man die Zahlen in Wiesbaden in die gesamt hessische Ent-wicklung ein, so lässt sich erkennen, dass Wiesbaden mit einem Rückgang von 16,4% noch über dem im hessischen Durchschnitt liegt.

Tagestourismus in Wiesbaden stärken, Innenstadt lebendig halten

Jeder geschäftlich reisende Gast (zum Beispiel im Kurhaus oder im RheinMain Con-gressCenter) nutzt potenzielle Einkaufsmöglichkeiten, die hiesige Gastronomie sowie kulturelle Angebote wie das Staatstheater Wiesbaden, das Museum Reinhard Ernst, das Museum Wiesbaden und den Schlachthof. Die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH leistet einen wichtigen Beitrag durch die Organisation von Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Rheingauer Weinwoche, die in diesen Tagen zahlreiche Gäste und Einheimische anlockt, sowie durch eine gezielte nationale und internationale Vermarktung der Stadt Wiesbaden. Angebote wie beispielweise kosten-lose Bustickets für die An/Abreise zu Veranstaltungen stärken zusätzlich die Attraktivi-tät der Innenstadt. Freizeitangebote für Familien wie zum Beispiel der mobile Wasser-spielplatz auf dem Luisenplatz beleben diese ebenfalls.  

In diesen herausfordernden Zeiten ist die Vernetzung mit Akteuren wie der IHK, Wies-baden Wunderbar, dem Citymanagement und dem Kulturamt besonders wichtig, um aktiv zu handeln und die Stadt weiter voranzubringen. Neben der Gründung der Desti-nation WIESBADEN RHEINGAU zur ganzheitlichen touristischen Vermarktung der Regi-on im Jahr 2021, wurde in Wiesbaden im vergangenen Jahr das Partnernetzwerk Wies-baden gegründet, um die "Marke Wiesbaden" im Städtereisesegment zu stärken. Dazu setzt das Netzwerk auf zielgerichtete touristische Marketingmaßnahmen und hat jüngst eine nationale DB-Kampagne gestartet.

Herausforderungen und Potenziale im Rheingau

Im Rheingau zeigt die Studie ein differenziertes Bild. Der Rheingau verzeichnet einen Rückgang der Übernachtungszahlen in seinen Beherbergungsbetrieben (über 10 Betten) um 15,2 Prozent im betrachteten Zeitraum 2019/2024. Dennoch stiegen die touristisch ausgelösten Umsätze im Rheingau um 6,7 Prozent auf 225,2 Millionen Euro. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Umsätze durch den Tagestourismus um 3,4 Prozent, trotz eines geringen Rückgangs bei den Tagesreisen von 4,2 Millionen im Jahr 2019 auf 4 Millionen im Jahr 2024. Der Bruttoumsatz im Tagestourismus lag im Jahr 2024 bei 115,9 Millionen Euro. Zusätzlich gab es 2024 rund 2.293 Schiffsanlandungen in Rüdesheim am Rhein mit insgesamt rund 300.000 Passagieren, die maßgeblich zur Belebung des Tourismus beitrugen. Erstmals erhoben wurde die Anzahl der VFR-Übernachtungen im Rheingau, die im Jahr 2024 bei 630.000 liegt und mit durchschnittlich 28,60 Euro Tagesausgaben einen Bruttoumsatz von 18 Millionen Euro generiert.

Strategische Maßnahmen und Zusammenarbeit im Rheingau

Die sinkende Anzahl von Übernachtungen wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter Betriebsschließungen – 2019 waren laut amtlicher Statistik 132 Betriebe mit über zehn Betten gemeldet, 2024 nur noch 118. Daher sind die Verlängerung der Aufenthaltsdauer und die Erhöhung der Auslastung in der Nebensaison wesentliche Ziele, um die Übernachtungszahlen langfristig zu steigern. Dies unterstreicht die Bedeutung einer zielgerichteten Qualitätsförderung und Angebotsentwicklung in der Tourismusbranche. Qualitätssicherung und die gezielte Entwicklung hochwertiger touristischer Angebote sind entscheidend, um den Rheingau und die Destination insgesamt langfristig attraktiv zu halten. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis stärkt die Marke WIESBADEN RHEINGAU und fördert die regionale Wertschöpfung“, ergänzt Landrat Sandro Zehner und betont die Bedeutung der Synergien für eine nachhaltige Tourismusentwicklung.

Hintergrundinformationen zur Studie

Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) führt seit 2014 alle fünf Jahre regionale Studien zum Wirtschaftsfaktor Tourismus in Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Region durch. Die Studie erfasst sowohl die Aufenthaltstage von Übernachtungs- als auch von Tagesgästen sowie deren Ausgaben, um den touristischen Bruttoumsatz zu berechnen und ist ein wichtiger Indikator für die Feststellung des Status Quo und der Entwicklung der Tourismusbranche in der Region. Sie wird auf Basis deutschlandweit exklusiver Marktforschung (u.a. dwif-Tagesreisenmonitor, Qualitätsmonitor-Deutschlandtourismus, Betriebsvergleiche für das Gastgewerbe) sowie zahlreicher regionaler Daten und Erhebungen (u.a. zum Privatquartier- und Campingmarkt, Besucherzahlen von Einrichtungen und Veranstaltungen) berechnet. 

Die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ kann hier heruntergeladen werden: www.ihk.de/wiesbaden/tourismusstudie

Herausgeber der Pressemitteilung

IHK Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH sowie der DEHOGA Hessen e.V.

Pressekontakt: 

Hannah Janz
Leiterin Kommunikation, Pressesprecherin | Beratung
IHK Wiesbaden | Wilhelmstraße 24 - 26 | 65183 Wiesbaden
Telfon: +49 611 1500-162 | Mobil: +49 151 15193188 | E-Mail: h.janzwiesbaden.ihkde

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